Donnerstag, 24. November 2011

Rumänien verabschiedet Gesetz zur Euthanasie von Straßenhunden

Trotz Protesten von Tierschützern und Tierschutzorganisationen wurde vor zwei Tagen in Rumänien ein Euthanasie-Gesetz verabschiedet, welches die Tötung von Straßenhunden in Rumänien m.o.w. "legalisiert". Schon seit einigen Jahren werden auch in  Rumänien Straßenhunde "euthanasiert" - der Begriff wird dort allerdings ein wenig anders ausgelegt: anzünden, mit Säure übergießen, erschlagen, ersticken, vergiften etc.
Viele Tierschutzorganisationen und Tierschützer protestieren seit Jahren gegen den Massenmord der Straßenhunde und haben tatkräftige Unterstützung (z.B. in Form von Kastrationsaktionen, Sterilisationsaktionen und weiteren Hilfsmöglichkeiten) angeboten.

Die rumänische Regierung lehnt diese Unterstützung aktuell ab - Grund ist vermutlich, wie auch in der Ukraine in bestimmten Gemeinden so durchgeführt -  die Zahlung von 25 € pro ermordeten Hund, die jeder Bürgermeister Rumäniens aus Steuergeldern erhalten würde, wenn er entscheidet, die Streuner in seiner Gemeinde "auszumerzen".

Wer sich genauer und auf wissenschaftlicher Basis informieren möchte, weshalb auch großangelegte Tötungsaktionen nichts gegen die Überpopulation ausrichten können, findet entsprechende Informationen in PDF-Form durch diesen Klick.
Zitat: "It has been suggested that in some cases mass killing may lead
to redistribution of the surviving animals into newly vacant territories, which may actually increase the rabies risk through increased movement. It is also hypothesised that in a situation where reproduction is limited by access to resources, a sudden reduction in animals through mass killing may allow greater access to resources for the remaining animals, and potentially their reproductive success and survival would increase enabling
them to quickly replace the culled animals. However, to date we are not aware of data that demonstrate these effects." (Seite 11, ICAM, im obigen PDF)
 
Auch bei der World Society for Protection of Animals finden Sie Anregungen, wie Sie im täglichen Leben Tierschutz betreiben können.

Ärzte für Tiere e.V. fordert, zusammen mit anderen Organisationen, ein europaweites Tierschutzgesetz und hat eine Petition erlassen, die am 22.11.11 in Brüssel eingereicht wurde. Auf der Homepage der Ärzte für Tiere e.V. wird weiter berichtet. Hier können Sie helfen.

Weitere Möglichkeiten zu helfen: hier, vor allem auch hier, und zahlreiche weitere Organisationen. Bei Tasso gibt es vorformulierte Protestbriefe. Eine Petition können Sie bei Vier Pfoten unterzeichnen.

Eine informative politische Seite, nichts für Zartbesaitete, finden Sie hier. Dazugehörende Hilfsmöglichkeiten ergeben sich nach diesem Klick.  

Danke für Ihre Mithilfe!

Freitag, 18. November 2011

Ukraine stoppt - angeblich - das Massentöten von Straßenhunden

Seit gestern ist es bekannt: die ukrainische Regierung will die massenhafte Tötung von Straßenhunden einstellen. Grund hierfür war unter anderem auch der Protest der Tierschützer auf der ganzen Welt.

Das Umweltministerium der ukrainischen Regierung habe alle Kommunen aufgefordert, das Töten der Straßenhunde einzustellen. Stattdessen sollen Tierheime gebaut werden.... aber das Land ist sehr arm. Deshalb ist diese Aussage recht fraglich.
Weiterhin ist es mehr oder weniger offensichtlich, dass die Tierheime dort binnen kürzester Zeit überfüllt wären und die Hunde dann eben nach einer kurzen Frist im Tierheim getötet werden würden - wahrscheinlich auf die gleiche grausame Art und Weise. Möglicherweise wären Kastrationsaktionen das einzig sinnvolle Verfahren - nicht nur in der Ukraine, sondern überall, wo es streundende Tiere gibt. Es gibt sehr viele Möglichkeiten, Kastrationsaktionen weltweit zu unterstützen. Hier finden Sie Informationen zu den Eingriffen.

Im Moment ist das Morden allerdings noch nicht gestoppt, es gibt noch keine Bestätigung, dass nach der Aufforderung, die Aktionen zu beenden, das Töten auch wirklich eingestellt ist. Laut der Aktivistenseite: EM 2012 ohne Tiermassaker liefen die Aktionen immer noch weiter. Update: aktueller Bericht - es ist noch nichts passiert.

Neueste Informationen über den Stand in der Ukraine finden Sie hier und auch hier (Bericht über eine Betreiberin eines Tierheimes in Kiew).

Bitte trotz scheinbarer Entspannung der Lage weiter zeichnen! Weitere Hilfsmöglichkeiten hier. Spenden sind an ETN - eV. möglich.




 Dankeschön!!

Donnerstag, 17. November 2011

Massaker in der Ukraine zur EM 2012 - Helfen Sie mit!!

Liebe Leser,

im Zuge der Vorbereitungen zur EM 2012 in der Ukraine werden die Straßenhunde und - katzen dort im Moment auf bestialische Art und Weise gemetzelt. Es gibt zirka eine Viertel Million herrenloser Hunde und Katzen dort - all diesen droht dasselbe Schicksal. Und das alles im Namen des Sports...

Bitte helfen Sie alle mit und zeichnen Sie auf dieser Homepage (bitte klicken) unter der Rubrik "Tu etwas" - es geht ganz schnell und einfach!

Bitte verbreiten Sie die Information, treten Sie in einer entsprechenden Facebook-Gruppe bei oder senden Sie den Link an Freunde und Bekannte.

Vielen Dank für Ihre Hilfe!

Angeblich habe das Ministerium auf internationalen Druck hin heute entschieden, die Tötungsaktion zu beenden: hier klicken.

 Zur Sicherheit bitte trotzdem zeichnen - Danke!

Donnerstag, 10. November 2011

Welpen im Winter

Soll man sich in der kalten Jahreszeit einen Welpen anschaffen? Ja, warum nicht!
Es gibt ein paar Gründe, die dafür sprechen, einen Welpen aus einem Herbst- oder Winterwurf in die Familie zu holen.

Die meisten Hundebesitzer erwerben ihre Welpen im Frühjahr, Sommer und Herbst. Argumentiert wird mit dem Training zur Stubenreinheit. Gut, es ist definitiv so, dass man, bis der Welpe stubenrein ist, ab und zu überstürzt nach draußen muss – dies ist unbestritten im Sommer einfacher. Allerdings lernt ein Winterwelpe schneller, sich auch bei schlechtem Wetter rasch zu lösen und hat so gegenüber einem Welpen aus dem Sommer einen Vorsprung. Es gibt viele Hunde, die sich, wenn sie es nicht kennen gelernt haben, ungern und erst nach langem Zögern bei schlechtem Wetter, Schnee oder Regen lösen. Ein Winterhund kennt diese Zustände von Anfang an und wird viel weniger Probleme haben.

Für den Welpenbesitzer empfiehlt sich allerdings, warme Schlupfstiefel und Daunenmantel bereit zu halten, damit man auch im Winter schnell nach draußen kommt (zur Not mit Pyjama unter dem Mantel). Es ist sehr wichtig, auch im Winter die Stubenreinheit zu fördern und für jedes auch noch so kleine Geschäft nach draußen zu gehen. Ein Antrainieren einer Zimmertoilette (Zeitungspapier, Kiste oder ähnliches) verlängert und erschwert den Prozess des Sauberwerdens sehr stark und kann unter Umständen dazu führen, dass der Hund erst sehr spät oder nie richtig stubenrein wird. Das Anziehen der Winterkleidung, um nach draußen zu gehen, ist also ein kleiner Nachteil, wenn ein Welpe im Winter erworben wird. Den kleinen Nachteil hat allerdings der Hundebesitzer und nicht der Hund…..


Ein weiterer Vorteil ist, dass dem Welpen in den Wintermonaten nach jedem Spaziergang höchstwahrscheinlich die Pfoten abgetrocknet werden und der Kleine so ganz häufig „Handlingsübungen“ und Berührungen erfährt. Das ist ideal, denn so gewöhnt sich der Welpe daran, dass ein Angefasst-werden oder Abgerubbelt-werden etwas Angenehmes sein kann (wenn angemessenes Verhalten entsprechend belohnt wird) und wird sich später bei Manipulationen und Berührungen nicht aufregen müssen.

Im Hinblick auf Sozialisierungsprozesse findet ein Winterwelpe ideale Zustände vor: er lernt viele nette, aber „vermummte“ und eingepackte Menschen kennen; Menschen mit dicker Kleidung und Winterstiefeln, die sich anders bewegen als mit leichten Sommersandalen. Oft werden Mützen und Regenschirme getragen, raschelnde Überjacken flattern im Wind, der Boden knirscht unter den Schritten – alles Erfahrungen, die man als junger Hund machen sollte. Zudem ist es im Winter meist sehr früh dunkel, so dass die Kombi „ungewöhnliche aussehender Mensch – dunkel“ hier gleich gut trainiert werden kann. Viele Hunde sind in der Dämmerung und im Dunkeln unsicher. Der Welpe aus einem Herbst- oder Winterwurf lernt es gar nicht anders kennen und kann gerade solche Erfahrungen eventuell noch in der sensiblen Phase machen. Er erfährt innerhalb dieses wichtigen Zeitrahmens, dass es in der Dunkelheit nicht unbedingt gefährlicher ist. Das ist ein Vorteil, denn die Dämmerung macht vielen Hunden Probleme. Besorgen Sie sich für die Sicherheit  im Winter ein Leuchthalsband oder einen Leuchtanhänger für Ihren Hund, damit er auch im Dunkeln gesehen werden kann.

Lange Spaziergänge sind, wie Sie alle wissen, mit einem Welpen sowieso noch nicht möglich. Die kleinen, aber häufigen Welpenrunden kann der kleine Hund auch bei Eis und Schnee bewältigen; sogar etwas größere Runden sind drin, wenn es nicht gleichzeitig regnet, eiskalt und windig ist. Im Frühjahr, wenn richtig große Spaziergänge möglich sind, die Sonne scheint und alle voller Tatendrang stecken, ist der Kleine schon ein Junghund und wahrscheinlich zu allen Schandtaten bereit. Ein Frühjahrswelpe kann Sie leider nicht auf große Runden begleiten, der Winterhund schon. Im Sommer sind dann schon Wanderungen und ausgedehnte Trainingsspaziergänge möglich.


Im Winter passiert meist noch etwas sehr Wichtiges: Der Kleine kann nicht stundenlang im Garten „abgestellt“ oder einfach auf der Hundewiese mit anderen Hunden zum Laufen geschickt werden, so dass sich der bemühte Hundebesitzer während des Winters viele Gedanken dazu macht, wie er den Welpen auch bei schlechtem Wetter geistig auslasten kann. Das ist toll, denn im Sommer scheint es einfach zu sein: man geht einfach zur Hundewiese, wo sich andere Hunde befinden und lässt den Hund mitlaufen. Der Welpe, der im Winter groß wird, lernt gleich von Anfang an, dass der Besitzer viel, viel toller ist als alle anderen Hunde, denn Herrchen oder Frauchen initiiert Spaß und Aktionen und sorgt für Beschäftigung und gemeinschaftliche Aktionen. Wunderbar, dann fällt alles weitere Training viel, viel leichter, wenn die Bindung durch Denkspiele und Aktionen auf der Basis positiver Verstärkung so intensiv aufgebaut wird. Da hat es mancher Hundebesitzer, der sich nicht so um den kleinen Hund bemüht hat, etwas schwerer. Zusätzlich fehlt dem Sommerhund im Winter noch die gewohnte „Beschäftigung“ durch Toben mit anderen Hunden – man trifft nicht mehr so viele Hunde. Oft zeigen sich dann erst die Versäumnisse.

Auch die Spaziergänge mit dem Welpen im Winter werden mit viel Bewegung und Aktionen abgehalten, damit der Kleine nicht abkühlt. Das ist toll, denn wenn nur getrottet wird, kann ein Hund schnell unterfordert sein und sich interessantere Beschäftigungen suchen. Das Wild ist im Winter viel besser zu sehen, hier kann gleich trainiert werden, dass das Auftauchen von Wild nicht bedeutet, gleich hinterher rennen zu dürfen. Ideale Übungsverhältnisse, bei welchen Sie z. B. unsere Antijagdübungen aus dem Welpenkurs einsetzen und trainieren können. Apropos Welpenkurs und Welpengruppe: wir trainieren das ganze Jahr über, Sie sind auch im Winter herzlich willkommen. Die Stunden werden so gestaltet, dass die Kleinen nach Möglichkeit nicht frieren. Im Winter gibt es bei uns jahreszeitspezifische Sonderthemen, Übungen und wichtige Tipps für die kalte Jahreszeit.


Für alle Aktionen in der Kälte ist wichtig: viel bewegen, danach abrubbeln und wärmen – im Notfall nehmen Sie einfach ein Handtuch mit. Die Kombination Kälte – Nässe – Wind kann zur Auskühlung und im schlimmsten Fall zu Erfrierungen führen, bei solchen Witterungsverhältnissen lieber nicht zu lange draußen bleiben. Die bei solchem Wetter verkürzte Aktivität draußen kann dann innerhalb des Hauses durch Denk- und Lernspiele wieder ausgeglichen werden. Für Rassen ohne Unterwolle empfiehlt sich entsprechende „Hundekleidung“; ansonsten ist bei ausreichender Bewegung kein Einpacken des Welpen nötig, da die Welpenaktionen sowieso nicht stundenlang abgehalten werden sollten. Am Straßenrand empfiehlt sich, zunächst ein „Steh“ statt eines „Sitz“ zu trainieren. Das „Steh“ wiederum brauchen Sie dann zu Hause zum Abtrocknen des Hundes – viele Gelegenheiten, um zu lernen.

Die meisten Hunde lieben den Schnee und ein Winterwelpe noch viel mehr, da er Schnee von Anfang an kennen lernen darf. 

Übrigens ist der alte Mythos, im Herbst oder Winter geborene Hunde- oder Katzenwelpen („Herbstkätzchen“) seien infektanfälliger, heutzutage nicht mehr haltbar. Natürlich gilt dies nur, wenn Sie ein wenig auf Ihren Hund Acht geben.

Deshalb: es gibt keinen triftigen Grund, mit der Welpenanschaffung bis zum Frühjahr zu warten! Hündinnen sind bezüglich des Zyklus asaisonal, das bedeutet, dass sie das ganze Jahr über läufig werden und Welpen haben können (im Gegensatz zu Wildtieren, die spezielle Fortplanzungsphasen haben, z. B. Füchse im Januar, Februar). Es gibt also das ganze Jahr über Welpen.

Noch einige Tipps für die kalte Jahreszeit, egal, ob Welpe oder erwachsener Hund:
-          Zum Schutz vor Streusalz und Kälte sollten die Ballen des Hundes vor dem Spaziergang mit Melkfett oder Vaseline – etwas sehr Fettiges – eingerieben werden. Streusalz kann Beschwerden an den Pfoten erzeugen, besser ist es, dem durch Vaseline vorzubeugen.
-          Hunden mit starker Behaarung kann das Fell zwischen den Ballen und Zehen ein wenig gekürzt werden. So gibt es keine Eisklumpen unter den Pfoten. Wenn der Hund auf dem Spaziergang plötzlich stehen bleibt und nicht mehr weiter will, sehen Sie nach, ob sich ein Eisklumpen unter der Pfote gebildet hat. Diese können meist gut zerdrückt werden und der Hund kann wieder laufen.
-          Nach dem Spaziergang sollten Sie das an den Pfoten angesammelte Schnee-Eis-Salz-Gemisch mit einem Handtuch oder bei gefrorenen Klumpen mit lauwarmem Wasser entfernen.
-          Wenn es früher dunkel wird, empfehlen sich reflektierende Halsbänder, Leinen oder Geschirre oder Leuchthalsbänder bzw. Blinkies, die am Halsband befestigt werden können. So ist Ihr Hund besser zu sehen. Eine Flexileine kann im Dunkeln übrigens nicht erkannt werden – es besteht Verletzungsgefahr für Passanten, Radfahrer und andere Hunde!
-          Bei großer Kälte sollten Sie lange Spaziergänge meiden, lieber einen großen Rundgang auf viele kleine Runden aufteilen, so dass Ihr Hund nicht durchfrieren kann. Auf dem Spaziergang selbst ist es wichtig, dass der Hund sich viel bewegt. Langes Warten oder Verbleiben in Eis und Schnee ohne Bewegung sollte vor allem, wenn es zusätzlich nass und windig ist, vermieden werden. Beobachten Sie Ihren Hund und brechen Sie den Spaziergang lieber ab, wenn Ihr Hund den Eindruck macht, er würde frieren. Auch im Auto sollte Ihr Hund im Winter nicht lange warten müssen.
-          Lassen Sie Ihren Hund bitte nicht auf Eisflächen – er könnte einbrechen. Vorsicht mit Ballspielen oder anderen wilden Aktivitäten auf gefrorenen Böden, es besteht Verletzungsgefahr für den Hund.

Und: Vorsicht mit dem Yeti!!

Beware of Yeti!!


Mittwoch, 9. November 2011

Gibt es einen Welpenschutz?

In der Hundeentwicklung ist ein junger Hund nur bis zur zirka 16. / 18. Lebenswoche noch ein Welpe. Danach wird er bereits als Junghund eingestuft. Oft sind Hundebesitzer der Meinung, ein Hund wäre mit fünf, sechs Monaten noch ein Welpe. Die Menschen verlassen sich dann auf den vermeintlichen „Welpenschutz“, um unangemessenes oder aufdringliches Verhalten ihres Hundes gegenüber erwachsenen oder anderen Hunden nicht zu unterbinden, sondern zuzulassen.
Es wird davon ausgegangen, dass der Welpe oder junge Hund mehr oder weniger Narrenfreiheit besitzt und von keinem anderen Hund dafür zur Rechenschaft gezogen wird. Muss ein erwachsener Hund einmal deutlicher zeigen, dass er keinen Kontakt möchte, so wird er schnell als „bösartig“ eingestuft. Im Grunde aber entsteht das Problem durch mangelndes Wissen! 

Narrenfreiheit?
 Warum ist es so wichtig, dass der Hund „höfliches“ Verhalten erlernt und man ihm dabei helfen sollte?

Bedenken Sie bitte, dass es den generellen Welpenschutz nicht gibt. Einen Schutz des Welpen gibt es nur innerhalb der eigenen Hundefamilie und hier aus dem einfachen Grund, dass alle miteinander verwandt sind. Zudem lernen die Kleinen sehr schnell, was die Eltern tolerieren, und was nicht.

Hunde, die sich im Alltag treffen, sind nur in den seltensten Fällen miteinander verwandt.

Hier ist der Welpe oder junge Hund nur dann geschützt, wenn er in der Lage ist, die richtigen Verhaltensweisen zu zeigen bzw. wenn er „höfliche Umgangsformen“ besitzt.

Wie laufen solche Begegnungen meistens ab?

Ein erwachsener Hund wird einen Welpen oder Junghund meist ignorieren und sich abwenden. Wird der Welpe oder Junghund nun zu aufdringlich oder frech und akzeptiert nicht, dass der erwachsene Hund nicht auf ihn eingehen will, so ist es aus Hundesicht völlig normal und nicht bösartig, wenn er hierfür vom erwachsenen Hund in die Schranken gewiesen wird.
Dieses „In – die – Schranken – weisen“ erfolgt bei gut sozialisierten älteren Hunden in der Regel durch mehrmaliges deutliches Ignorieren und Abwenden oder Ausweichen (dabei sind erwachsene Hunde meist sehr geduldig, der junge Hund bekommt viele „Chancen“, richtiges Verhalten zu zeigen). Hört der junge Hund nicht auf und bedrängt das Gegenüber weiter, kann sowohl ein Anknurren und bei weiterer „Belästigung“ auch ein angedeutetes Schnappen in die Luft gezeigt werden. Dabei besteht keine Verletzungsabsicht, es liegt eine deutliche Hemmung vor – direkter Körperkontakt ist selten nötig. Wenn Ihr Welpe oder Junghund gut sozialisiert ist, so wird er das Verhalten des älteren Hundes sofort verstehen und seine Bemühungen einstellen.
Es ist nicht richtig, dem erwachsenen Hund hier Aggressivität oder mangelnde Sozialisation zu unterstellen. Aus Hundesicht verhält er sich völlig normal.

Es kann vorkommen, dass ernsthafte Verletzungen entstehen. Dies passiert vor allem dann, wenn der erwachsene Hund keine gute Sozialisation genossen hat. Hunde, die nicht auf Artgenossen sozialisiert wurden bzw. den Umgang mit Artgenossen nicht lernen durften, können sehr heftig reagieren. Oft sogar ohne vorheriges Drohverhalten. Deshalb ist es sehr wichtig, dass Sie mit Ihrem Welpen an einer guten Welpengruppe teilnehmen – nicht auf Artgenossen und verschiedene Menschen sozialisierte Hunde können in verantwortungslosen Händen eine Gefahr für die Öffentlichkeit darstellen.

Generell ist wichtig, dass Sie immer bedenken: Wenn Ihnen (egal, ob Sie ein Welpenbesitzer sind oder einen erwachsenen Hund besitzen) ein anderer Hundebesitzer entgegen kommt, der seinen Hund angeleint führt, so nehmen Sie bitte Ihren Hund auch an die Leine oder bringen Sie ihn in Ihrer Nähe unter sichere Kontrolle. Der andere Hundebesitzer wird einen Grund haben, weshalb er seinen Hund an der Leine führt. Bitte nehmen Sie Rücksicht und respektieren Sie das andere Hund-Halter-Team. Diese Regel sollte in guten Hundeschulen schon ab der Welpengruppe und in allen weiteren Kursen vermittelt werden. Und, wenn wir ehrlich sind, würden sich alle Hundebesitzer daran halten, könnten viele Konflikte vermieden werden! Eine schöne Vorstellung.

Besser nicht!
Wenn ein Welpe nicht gelernt hat, Gesten eines erwachsenen Hundes bzw. Mimik und Ausdruck eines Artgenossen zu verstehen und nicht aufhört, ihn zu bedrängen, bleibt (wenn Sie als Halter nicht sehen, dass Ihr Hund einen anderen Hund belästigt) dem bedrängten Hund keine andere Wahl, als zu reagieren. Deshalb achten Sie bitte auf Ihren Welpen oder Junghund und verhindern Sie, dass der andere Hund Ihre Aufgabe übernimmt und deutlich werden muss.
Es ist wichtig zu erkennen, dass der eigene Hund sich gerade unhöflich benimmt. Nehmen Sie Ihren Hund aus der Situation und verhindern Sie, dass er unhöfliches und provokantes Verhalten einübt.

Bitte verhindern Sie, dass Ihr freilaufender Welpe (aber auch Ihr älterer Hund) einen angeleinten anderen Hund belästigen kann. Dieser ist durch die Leine in seinen Ausdrucks- und Bewegungsmöglichkeiten stark eingeschränkt und kann somit nicht angemessen kommunizieren – er wird eventuell heftiger reagieren.

Schützen Sie Ihren Hund und helfen Sie ihm, unangemessenes Verhalten erst gar nicht einzuüben. Den Welpenschutz gibt es nicht!